Letzte Woche stand der mittlerweile 29-jährige US-Amerikaner Zach Condon mit seiner Band Beirut auf Kölner Bühnen im Palladium. Im zarten Teenageralter wurde Zach ja bereits als Wunderkind gehandelt, und es ist schön zu sehen, dass es ihn nach wie vor in der musikalischen Künstlerwelt noch gibt. All zu früher Erfolg und Ruhm hat ja so mancher Kinderseele nicht nur Gutes getan, und auch Zach hat schon die eine oder andere Tournee abgesagt, weil ihm der Trubel zu viel wurde. Daher war es schön, ihn in alter Manier auf der Bühne zu sehen.
Den Auftakt machte der Londoner Charlie Cunningham, der mich mit seinen spanischen Gitarrenklängen einfach nur begeisterte. Er hat wohl einige Zeit in Spanien verbracht, wie ich erfahren habe. Diese Zeit muss ihn sehr beeinflusst haben, denn seine Musik ist davon geprägt. Trotzdem würde ich seine Musik aber nicht als spanisch bezeichnen. Vielmehr unterstreicht er seinen eigenen Stil damit, und das macht ihn und seine Musik interessant und außergewöhnlich. Er singt auf Englisch und mit viel Emotion. Für mich war sein Auftritt unglaublich fesselnd. Ich freue mich, durch Beirut auf Charlie gestoßen zu sein und werde ihn hoffentlich ein weiteres Mal auf der Bühne sehen.
„Beirut is happening tonight“, so kündigte Charlie am Schluss seines Auftritts den Main Act an, auf den man gewartet hatte. Und besser hätte man den Abend im Übrigen auch hinterher nicht beschreiben können.Aber das wusste ich zu dem Zeitpunkt noch nicht. Man fragt sich manchmal, was denn so besonders an dieser Band ist. Besonders ist, dass ihre Musik nicht Gitarren- sondern Bläser-lastig ist, ergänzt durch ein paar Keyboard-Synthie Sounds. Letzteres allerdings glücklicherweise in Maßen. Ab und zu spielt Zach auf seiner Gitarre, und der Mann am Keyboard auf einem Akkordeon. Das Publikum hört aufmerksam zu und ist voll bei der Sache, belohnt jedes Lied mit herzlichem Applaus. Ich habe sowieso das Gefühl dass an dem Abend nur echte Fans im Palladium waren. Zach spricht nicht viel, aber man hat das Gefühl dass das was er sagt, von Herzen kam. Und wenn ich mich richtig erinnere, war das nicht mehr als „Danke“. Ich glaube, mehr brauchten seine Fans auch nicht.
„The Gulag Orkestar“ scheint das Lied zu sein, auf das man hingefiebert hatte. Die Begeisterung des Publikums war gleich nochmal um einiges größer, wenn das überhaupt noch möglich war. Und dieses Lied spiegelt genau den Stil wider, für den man Beirut schätzt: diese Mischung aus Ostblock-Folk und Indie-Pop.
Das Konzert war nicht allzu lang, 90 Minuten, aber authentisch. Den glücklichen Gesichtern der Fans am Ende des Konzerts entnahm ich, dass das mehr als genug war.
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