Ganz viel Gänsehaut und Tiefgang – London Grammar im Palladium Köln

Das Palladium war schon lange vor dem Konzerttermin ausverkauft, und auch an der Abendkasse gab es keine Karten mehr. Das ist eine Tatsache, die schon mal für sich selbst spricht. An die 4000 Menschen wollten das britische Indie-Pop Trio London Grammar letzte Woche in Köln sehen, und füllten das Palladium bis in die letzten Ecken. Was sie bekamen, war ganz viel Gänsehaut und Tiefgang.

London Grammar, das ist ja vor allem Sängerin Hannah Reids ausdrucksstarke und außergewöhnliche Stimme, die sie unglaublich präzise und intensiv einsetzt. An der Gitarre ist Dan Rothman und am Keyboard Dominic ‚Dot‘ Major, um Hannahs Stimme auf ganz besondere Weise zu unterstreichen und ihr noch mehr Ausdruck zu verleihen.

Von der ersten Minute an war das Publikum begeistert dabei, auch wenn in der relativ langen Wartezeit während der Umbauphase nach der Vorband Lo Moon tatsächlich auch ein paar negative Rufe zu hören waren. Sobald die drei auf der Bühne standen, konnte man nur noch Begeisterung sehen und hören, und sich von der Stimmung mitreißen lassen. Die war nämlich außergewöhnlich. Je nach Song wurde rhythmisch geklatscht und sich bewegt, lauthals mitgesungen, oder einfach nur leise und teilweise mit geschlossenen Augen genossen. Die Setlist des Abends deckte jede Stimmung ab, wobei ich sie als überwiegend melancholisch beschreiben würde. So spielten London Grammar unter anderem „Flickers / Help Me Lose My Mind“, “Stay Awake”, “Sights”, “Truth Is A Beautiful Thing”, und natürlich auch den Song, der für ihren Durchbruch maßgeblich war, “Hey Now”.

Für mich persönlich war das Konzert von London Grammar eines der schönsten dieses Jahres, vielleicht überhaupt. Es war alles stimmig, Hannah Reids ruhige, intensive Stimme, unterstützt von ganz fantastischen Musikern. Und alles inmitten einer ruhigen, minimalistischen Bühnenkulisse. Ein Abend, der einen zufrieden lächelnd nach Hause gehen ließ.

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