Wer beim Titel der aktuellen Tour „Raining Stars“ an Romantik denkt, der liegt falsch. Lord Of The Lost heizten ihrem Publikum in der Kölner Essigfabrik so dermaßen ein, dass Romantik das letzte war, das einem in den Sinn kam.
Lord Of The Lost hatten an dem Abend 2-fach Support dabei. Scarlet Dorn aus Hamburg, die erst Anfang diesen Jahres ihr erstes Album veröffentlichten, machten mit einem 7-teiligen Set den Auftakt. Dieses Album wurde von LOTL-Frontmann Chris Harms produziert. Außerdem saß LOTL-Mitglied Gared Dirge am Piano, und Chris Harms kam für ein Duett mit Scarlet auf die Bühne. Die Schnittstelle zu Lord Of The Lost ist also recht offensichtlich. Sie spielten ein kurzes, dunkles und gefühlvolles Set, auf das das Publikum größtenteils begeistert reagierte. Vor allem zum Ende hin konnte die Band, die außer Scarlet Dorn und Gared Dirge aus Schlagzeuger Henrik Petschull und Gitarrist Bengt Jaeschke besteht, überzeugen. Mein absoluter Favorit war „Rain“, mit dem die Band ihren Auftritt abschloss.
Setlist: Heavy Beauty / Cinderella / Hold On To Me / I Love The Way You Say My Name / I Don’t Know I Don’t Care / Armageddon / Rain
Die zweite Band an dem Abend war Aeverium aus Viersen, die ihren Auftritt in Köln fast schon als Heimspiel bezeichneten. Auch sie gibt es noch nicht allzu lange, seit 2014. Gehört hatte ich persönlich schon einiges von ihnen. Dieses Jahr werden sie auf dem Castle Rock spielen, und ich hatte eigentlich gedacht, dass ich sie dort zum ersten Mal erleben würde. Umso mehr freue ich mich, dass sich unsere Wege nun schon etwas eher gekreuzt haben. In Köln begeisterten sie das Publikum von der ersten Sekunde an. Schon das Frontduett alias Aeva Maurelle und Marcel „Chubby“ Römer ist ein absolut ungewöhnlicher Eye-Catcher, und als Fotograf tendiert man dazu, sich hauptsächlich den beiden zu widmen. Außer den beiden besteht die Band noch aus Michael Karius (Gitarre), Lars Dannenberg (Bass), Andreas Delvos (Piano) und Bodo Stricker (Schlagzeug), und zusammen lieferten sie dem Publikum mit ihrer 8-teiligen Setlist ein absolut energiegeladenes Programm. Und ich persönlich freue mich nun umso mehr auf ihren Auftritt beim Castle Rock 2017.
Setlist: What About Me / Distrust / Hunted / Home / Brave New World / Veil Of Shadows / Break Out / Heaven’s Burning
Das Castle Rock war es auch, wo ich Lord Of The Lost zum ersten Mal live erlebt hatte. Dort begeisterten sie mich als LOTL und LOTL Ensemble mit ihrem unglaublichen Facettenreichtum. Deshalb wollte ich sie unbedingt wiedersehen. Der Abend in der Essigfabrik war somit klare Sache.
Nach einer kurzen Umbaupause in der Essigfabrik stürmten sie auf die Bühne und rissen das aufgeheizte Publikum direkt mit sich mit. Die Hamburger Dark-Rocker sind dafür bekannt, dass sie schweißtreibende Shows liefern, wenn sie nicht gerade als das Lord Of The Lost Ensemble unterwegs sind. Und am Abend in der Essigfabrik machten sie keine Ausnahme. LOTL, das sind Chris Harms (Vocals, Gitarre), π (Gitarre), Class Grenayde (Bass), Gared Dirge (Piano, Synthesizer, Percussion, Gitarre) und Tobias Mertens (Schlagzeug). Jeder für sich ein außergewöhnlicher Musiker, zusammen sind sie einfach nur Wahnsinn. Mit ihrer Setlist spielten sie sich quer durch ihre Alben, bis sie mit Doomsday Disco den Abend abschlossen. Von Anfang an bis zum bitteren Ende war auch das Publikum mit vollem Körpereinsatz dabei, und es scheute auch nicht davor, Class über ihren Köpfen einmal quer durch die Halle surfen zu lassen. Ich habe das Gefühl, dass sich unsere Wege ein weiteres Mal kreuzen werden.
Setlist: Intro / Drag Me To Hell / Miss Machine / Interstellar Wars / No Gods, No War / Last Words / Kingdom Come / Epiphany / Blood For Blood / Black Lolita / Die Tomorrow / Prison / Six Feet Underground / The Interplay If Life And Death / The Love Of God / We’re All Created Evil / Fists Up In The Air / La Bomba / Dry The Rain / In Silence / Raining Stars / Doomsday Disco
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