Mrs. Greenbird in der Kulturfabrik Krefeld – einfach bezaubernd

Gestern hatte ich das wunderbare Vergnügen, Goldkehlchen und den Mann mit dem Hut in der Kulturfabrik in Krefeld zu erleben. So nannten sich Sarah Nücken und Steffen Brückner zumindest einmal vor ein paar Jahren. Heute kennt und liebt man sie unter dem Namen Mrs. Greenbird, wobei man sagen muss, dass der alte Name den Nagel eigentlich schon auf den Kopf trifft.

Hierzu gleich mehr. Est einmal zum Supporting Act Thorsten Willer aus Wuppertal, der sich als Musiker schlicht Willer nennt. Um genau zu sein, umfasst der Name Willer eigentlich nicht nur eine Person, es handelt sich sich hier normalerweise um eine 4-köpfige Band. Zwar stand Thorsten gestern Abend solo mit seiner Akustikgitarre auf der Bühne, wies aber darauf hin dass man nächsten Freitag im Bürgerhaus Kalk in Köln die Gelegenheit hätte, ihn mit Band zu erleben. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass man aus dem Publikum dieser Aufforderung nachkommen mag. Der Sänger und Songwriter kam mit seinem Akustikset nämlich richtig gut an, und hat dem einen oder anderen sicher Lust auf mehr gemacht. Ich mag es, dass seine Songs auf deutsch sind, und ich mag seine Stimme, die bei den lauten Tönen rauchig und rauh wird. Auch ich werde mir Willer merken.

Und jetzt zu Mrs. Greenbird. Man musste bereits lächeln, lange bevor die beiden überhaupt die Bühne betraten. Man kam in die Halle, sah die Bühnendekoration, und man wusste dass der Abend so verspielt und zauberhaft werden würde wie man ihn sich vorgestellt hatte. Da war ein Gartenzwerg mit Eichhörnchen, Lichterketten, und die Verstärker und die Mirkrofonständer waren mit Blumen verziert. Und im Hintergrund die Illusion einer romantischen Landschaft. In diese verspielte Kulisse eingebettet führten Mrs. Greenbird durch einen weiteren wunderbaren Abend im Zuge ihrer Tour mit dem außergewöhnlichen Namen. The Squirrel and the Brontosaurus Duo Tour, so heißt sie, und das Warum wurde and dem Abend auch geklärt: Die Facebook-Freunde hatten dafür gestimmt. Und das kam Sarah und Steffen sehr recht, denn das war auch ihr Favorit.

Mit den Songs gestern Abend haben die beide eine wirklich schöne Auswahl getroffen. Die beiden Stimmen klangen so wunderbar harmonisch zusammen, und man fühlte sich wohl mit den Klängen und der liebenswerten, positiven Art von Sarah und Steffen. Zu fast jedem Song gab es eine kleine Anekdote. So erfuhren wir, dass „Postcards“ in Nashville aufgenommen, und in 7 Skype Sessions geschrieben wurde; und als die beiden mit „Shine Shine Shine“ beim Vorentscheid zum Eurovision Song Contest waren, wurden sie vom Kamerateam aus einer recht unvorteilhaften Perspektive mit Fokus auf ihre Hängekinne heraus aufgenommen (lasst Euch sagen, liebe Sarah und lieber Steffen: von Hängekinnen ist absolut noch nichts zu sehen. Und nach der Geschichte haben wir alle natürlich sehr genau hingesehen). Herzhaft gelacht wurde auch bei der Geschichte, die Sarah bei „Shooting Stars and Fairy Tales“ erzählte: In einer Radiosendung sagte ein Zuhörer, dass er im Refrain dieses Liedes immer „die Erdnuss fiel“ verstünde. Gut, dass Sarah diese Geschichte erzählte, nachdem sie den Song bereits vorgetragen hatten, sonst wäre eine ernsthafte Wiedergabe wahrscheinlich sehr gefährdet gewesen. Aber natürlich wurde der Refrain zur Belustigung des Publikums noch einmal wiederholt. Für alle Beteiligten an diesem Abend ist nun nichts mehr wie zuvor, wenn wir uns zukünftig dieses Lied anhören werden.

Jedes der Lieder des gestrigen Abends wurde mit Herzblut vorgetragen, unter anderem „Lucky One“, „One Little Heart“, „Everyone’s the Same“, „Jolene“ oder „Take my Hand“. Man merkt, dass die beiden sich in ihrer Rolle als Akustik-Duo absolut zu Hause fühlen. Und das ist nicht überraschend, schließlich spiegelt die Tour ihren Ursprung wieder: 2 Stimmen und 1 Gitarre. Nach ihrem Erfolg bei der Casting-Show X-Factor waren Mrs. Greenbird 3 Jahre lang mit Band auf Tour, vermissten aber die Tage als Duo. Also schickte man die Band kurzerhand bis zum Sommer in Teilzeitrente und ging im Zweiergespann auf Tour. Die Band war gestern allerdings im Publikum, ebenso wie Steffens Oma, worüber sich Steffen besonders, und wir uns alle sehr gefreut haben.

Mrs. Greenbird, vielen Dank für einen wunderschönen und überaus zauberhaften Abend!

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