Ryan Sheridan – Here and Now Tour

Ryan Sheridan live zu sehen ist ein ganz besonderes Vergnügen. Dieses hatte ich bereits schon einmal und freute mich daher besonders auf den Abend mit ihm und seiner Band im Luxor Köln.

Den Auftakt machte Ida Gard, Sängerin und Songwriterin aus Dänemark, die das Publikum auf deutsch begrüßte und im weiteren Verlauf ihres Auftritts auf ein bezauberndes Denglish überging. Ganz allein mit ihrer Gitarre im Schein einer Lampe begeisterte sie mit ihrer tollen Stimme, die mich ein bisschen an Tori Amos erinnerte. Man musste direkt schmunzeln als sie mit My Two Feet begann, einer Ode an ihre beiden Füße. Völlig nachvollziehbar, denn diese beiden Körperteile erlaubten es ihr schließlich ihren Weg zu beschreiten. Ihre Lieder sind gespickt mit Metaphern, Sarkasmus und dem einen oder anderen schlüpfrigen Detail, das meistens aber wieder schön in Metaphern verpackt an die Ohren der Zuhören gelangt. Es lohnt sich also genauer hinzuhören. Von Anfang an zog sie das Publikum in ihren Bann, aber spätestens als sie ihm erzählte, sie hätte extra für diesen Abend Viva Colonia gelernt und das auch unter Beweis stellte, hatte man sie ins Herz geschlossen. In Dänemark ist Ida Gard ein aufgehender Stern, und in Deutschland ist sie bestimmt nicht mehr weit davon entfernt.

Bevor Ryan Sheridan die Bühne dann betrat, dauerte es eine ganze Weile, aber das Warten lohnte sich natürlich. Der Titel seines aktuellen Albums Here and Now ist Namensgeber für seine Tour, und Lieder daraus dominierten den Abend. So gab er zum Beispiel She Says und Stay zum Besten. Aber auch Altbekanntes  und –geliebtes spielte er zum Schluss hin: Sein Erfolgssong The Day You Live Forever durfte natürlich nicht fehlen, und bei Jigsaw konnte Ryan nur verblüfft mit dem Kopf schütteln, als sein Publikum ihm zeigte wie felsenfest es den Text dieses schnellen Songs beherrschte. Ein Höhepunkt des Abends war für mich als Ryan mit unglaublich viel Gefühl die Ballade Home sang, einen Song mit Gänsehautfaktor über das Nachhausekommen. Für das Publikum in den ersten Reihen war ein weiterer Höhepunkt bestimmt der Moment, in dem Ryan kurzerhand über die Absperrung stieg und den letzten Song inmitten seiner Fans und mit ihnen gemeinsam sang. Sein Auftritt war an diesem Abend ja von der Live Music Hall ins kleinere Luxor verlegt worden. Aus fotografischer Sicht ein Nachteil. Aber Ryan fasste den positiven Aspekt dessen kurz und bündig zusammen: „Everybody is just so close“. Und dass er das gerne genau so hat, daran hegt nach seinem Bad in der Menge niemand mehr einen Zweifel. 

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